21 – 7.2 Kilo in 21 Wochen

«Mein neues Gewicht 73.8 Kilo»

Stimmt, ich habe wieder eine Woche ausgelassen. Entschuldigung. Ich war in Zermatt.
In den letzten 14 Tagen habe ich – trotz Zermatt und Käsefondue – 700 Gramm abgenommen.
Ja, ich bin schon verdammt viel unterwegs. Aber ich geniesse das auch. Es macht allerdings meine Ernährungsumstellung nicht einfacher. Aber die drei Wochen Ferien sind jetzt um. Fertig luschtig.

Immerhin habe ich auch meinen Matterhorn-Roman fertiggeschrieben. Ein Meilenstein in meinem Jahresprogramm.

Und ich habe wieder abgenommen. Jetzt darf es nicht mehr nach oben gehen, das Gewicht. Ich will ja an meiner nächsten Buchtaufe schlank sein. Diese ist provisorisch auf den 7. Juni, Sonntag, 14.oo Uhr, Zermatt-Gornergrat, festgelegt worden. Die Zeit läuft. Jetzt müssen auch die Pfunde purzeln.

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Neulich begegnet mir eine Frau auf der Strasse, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Sie schaut mich an, mustert mich, und meint dann: «Du siehst aber müde aus. Geht es Dir nicht gut?»
Ich – leicht irritiert – versuche vom Thema abzulenken, aber sie reitet weiter darauf herum. «Geht es Dir wirklich gut?»

Ich gehe heim und werfe einen prüfenden Blick in den Spiegel.
Ich sehe gut aus.
Erholt.
Bin ja schliesslich gerade von den Ferien auf Teneriffa zurückgekommen.

Was die Frau vielleicht gesehen hat: Ich habe abgenommen. Und ja, das hat optisch nicht nur Vorteile. Das Gesicht hat definitiv mehr Falten als früher. Nicht umsonst unterspritzt man Falten. Ich glaube, ich sehe älter aus, als auch schon. Meine schlanken und mageren Freundinnen hatten schon immer betont, ich würde nur wegen meiner Kilos im Gesicht so jung aussehen.

Und jetzt?

Liebe Leute: Wenn ihr mir auf der Strasse begegnet, sagt mir doch einfach, dass ich gut aussehe. Das tut mir gut. Das brauche ich. Ehrlichkeit ist nicht immer gefragt. Wenn ihr nicht lügen könnt/wollt: Redet mit mir übers Wetter, oder erzählt mir, wie es eurem Hamster geht, oder ob euer Enkelkind jetzt schon ins Töpfchen macht. DANKE.

Meine Haut wird sich wieder erholen, teilweise, möglicherweise, und sich den fehlenden Kilos anpassen. Und sonst: Egal. Dann sehe ich eben erstmals so alt aus, wie ich wirklich bin. 52. Zweiundfünfzig. In wenigen Tagen werde ich sogar 53. Dreiundfünfzig.
Ich kann damit leben.
Das ist okay.

Und ich hoffe sogar auf ein paar Falten mehr, z.B. am Kinn, wenn ich endlich mein gehasstes Doppelkinn loswerde.
Selbst wenn mein Hintern plötzlich Falten schlägt, werde ich nicht weinen…


John hat 70 Kilo abgenommen und er präsentiert auf seinem Video seine überschüssige Haut. Ein schlimmes Video. Aber John sagt: «Lass dich nicht von hängender Haut oder irgendetwas anderem stoppen, deine Träume zu verwirklichen. Mein Traum war, mich in meiner Haut wohlzufühlen und das tue ich. Das hier bin ich und ich bin stolz drauf.»

VIDEO  Gestohlen von «Blick am Abend». WARNUNG: Wird euch nicht gefallen!!! MUSS man sich nicht ansehen!
Ja, ja, bloss weil ich warne, schaut ihr es euch jetzt alle an. Selber Schuld!


19 – 6.5 Kilo in 19 Wochen

«Mein neues Gewicht: 74.5 Kilo»

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Gestern erst bin ich heimgekommen. Ich war auf  TENERIFFA ♥
Das hätte ich mir früher im Leben nie vorstellen können:
Ich wurde in dieses bezaubernde Hotel eingeladen:
www.oceano.de
Ich habe dort, mit Hans am Klavier, zwei Lesungen mit Musik gehalten.

Ja, ich bin wirklich ein Sonntagskind.
Es war wunderschön. Warm. Sonnig. Herrlich.

Meer und Sonne – was braucht man mehr?

Darum gab es leider auch keinen Beitrag Nummer 19.
Und darum habe ich – noch leiderer – auch ein Kilo zugenommen. Meine Kolleginnen nennen das „Flugfett“ und sagen, das werde frau schnell wieder los. Flugs gekommen, flugs gegangen.
Mein Coach hat mich heute wieder auf Kurs gebracht. Danke, Claudia.
Neue Ziele und Vorsätze und Pläne…
Also: Weiter geht’s mit frischem Mut und viel Teneriffa-Sonne im Herzen.

teneriffamix

 

Für die, die gerne meine Kolumnen lesen, hier ein wenig Lesestoff, garantiert ohne Kalorien.

 


 

Antizyklisches Verhalten

Ganz ehrlich: Im mag den Winter nicht. Es könnte daran liegen, dass ich am 16. Dezember geboren wurde und daher eine frühkindliche Überdosis an Kälte und einen ebensolchen Mangel an Sonne hatte.  Stellen Sie sich vor: Gerade geboren, schon gefroren.
Das hätte man vielleicht therapieren können, hat man aber versäumt.

Gut, der Winter hat auch schöne Seiten. Ich war neulich bei Eiseskälte auf dem Fronalpstock und habe tausend Fotos vom ersten Schnee gemacht. Und doch hätte ich halt viel lieber Alpenrosen als Eiskristalle fotografiert. Ich bin ein Wandervogel und finde, dass Winterwandern nicht das Wahre ist. Hinter jedem Baum und Busch kann ein Snowboarder herausschiessen, wo im Sommer vorsichtig ein Reh hervorgelugt hätte.

Der Schnee ist mir eigentlich nur im Wege.

Früher bin ich im Winter nach Afrika gereist, habe die kalte Jahreszeit so abgekürzt und meinen Speicher mit viel Sonne gefüllt.
Dieses Jahr war ich gerade auf Teneriffa.
Aber jetzt bin ich halt wieder hier.

Was also wärmt mein unterkühltes  Gemüt? Für einmal ist es die Werbung. Ja, diese Kolumne ist ein Lobgesang auf die Werbung.

Ich bin im Sommer immer irgendwie persönlich beleidigt, wenn die Kataloge für Wintermode in meinem Briefkasten liegen, kaum bin ich aus den Ferien zurück. Sie zeigen mir die Vergänglichkeit meiner liebsten Jahreszeit an. Diese Kataloge ignoriere ich mit meiner geballten Ignoranz. Sowas kann ich.

Anders ist es im Winter. Vor ein paar Tagen brachte der Pöstler den ersten Sommermodekatalog in meine Stube. Das war ein Fest! Ich habe mir Bademode angeschaut, Sommerkleider, Wanderhosen. Das hebt die Stimmung. Die Bestellkarte hatte ich bald einmal vollgeschrieben.

Nur ein kleines Fragezeichen quälte meine Vorfreude:
In welcher Kleidergrösse bestelle ich Sommermode?
Einerseits mache ich gerade am Abnehmen, andererseits habe ich gerade zugenommen.
Da muss frau schon ein wenig rechnen.

Antizyklisches Verhalten ist etwas für Fortgeschrittene.

Antizyklisches Verhalten. Haben Sie bemerkt, dass ich diese Kolumne nur geschrieben habe, weil ich endlich mal diesen schönen Ausdruck verwenden wollte? Meist ist Antizyklisches Verhalten ja verpönt. Wenn man z.B. im Pistenrestaurant im Skigebiet unbedingt Erdbeertorte essen muss. In der Finanzwelt kann es das Vermögen vermehren. Kann, muss nicht. In der Modewelt ist es normal, im Winter Sommerkleider zu verkaufen und umgekehrt. Abgesehen davon: Ab und zu etwas anderes zu tun, als von einem erwartet wird, übliche Verhaltensmuster zu durchbrechen, das macht nicht nur als renitenter Teenager Spass, das macht einem auch noch als Erwachsene glücklich.

Inzwischen arbeite ich auf dem Stoos, mitten im Skigebiet, und kann mir meine Winterabneigung eigentlich nicht mehr leisten. Daher werde ich dieses Jahr nicht nur mit dem Kauf von Sommerkleidern gegen diese Jahreszeit protestieren, sondern mir wohl  Schneeschuhe kaufen und versuchen, die Freude am Winter zu entdecken. Zu einem Schnupperkurs bin ich inzwischen angemeldet.
In diesem Sinne: Let it snow!