19 – 6.5 Kilo in 19 Wochen

«Mein neues Gewicht: 74.5 Kilo»

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Gestern erst bin ich heimgekommen. Ich war auf  TENERIFFA ♥
Das hätte ich mir früher im Leben nie vorstellen können:
Ich wurde in dieses bezaubernde Hotel eingeladen:
www.oceano.de
Ich habe dort, mit Hans am Klavier, zwei Lesungen mit Musik gehalten.

Ja, ich bin wirklich ein Sonntagskind.
Es war wunderschön. Warm. Sonnig. Herrlich.

Meer und Sonne – was braucht man mehr?

Darum gab es leider auch keinen Beitrag Nummer 19.
Und darum habe ich – noch leiderer – auch ein Kilo zugenommen. Meine Kolleginnen nennen das „Flugfett“ und sagen, das werde frau schnell wieder los. Flugs gekommen, flugs gegangen.
Mein Coach hat mich heute wieder auf Kurs gebracht. Danke, Claudia.
Neue Ziele und Vorsätze und Pläne…
Also: Weiter geht’s mit frischem Mut und viel Teneriffa-Sonne im Herzen.

teneriffamix

 

Für die, die gerne meine Kolumnen lesen, hier ein wenig Lesestoff, garantiert ohne Kalorien.

 


 

Antizyklisches Verhalten

Ganz ehrlich: Im mag den Winter nicht. Es könnte daran liegen, dass ich am 16. Dezember geboren wurde und daher eine frühkindliche Überdosis an Kälte und einen ebensolchen Mangel an Sonne hatte.  Stellen Sie sich vor: Gerade geboren, schon gefroren.
Das hätte man vielleicht therapieren können, hat man aber versäumt.

Gut, der Winter hat auch schöne Seiten. Ich war neulich bei Eiseskälte auf dem Fronalpstock und habe tausend Fotos vom ersten Schnee gemacht. Und doch hätte ich halt viel lieber Alpenrosen als Eiskristalle fotografiert. Ich bin ein Wandervogel und finde, dass Winterwandern nicht das Wahre ist. Hinter jedem Baum und Busch kann ein Snowboarder herausschiessen, wo im Sommer vorsichtig ein Reh hervorgelugt hätte.

Der Schnee ist mir eigentlich nur im Wege.

Früher bin ich im Winter nach Afrika gereist, habe die kalte Jahreszeit so abgekürzt und meinen Speicher mit viel Sonne gefüllt.
Dieses Jahr war ich gerade auf Teneriffa.
Aber jetzt bin ich halt wieder hier.

Was also wärmt mein unterkühltes  Gemüt? Für einmal ist es die Werbung. Ja, diese Kolumne ist ein Lobgesang auf die Werbung.

Ich bin im Sommer immer irgendwie persönlich beleidigt, wenn die Kataloge für Wintermode in meinem Briefkasten liegen, kaum bin ich aus den Ferien zurück. Sie zeigen mir die Vergänglichkeit meiner liebsten Jahreszeit an. Diese Kataloge ignoriere ich mit meiner geballten Ignoranz. Sowas kann ich.

Anders ist es im Winter. Vor ein paar Tagen brachte der Pöstler den ersten Sommermodekatalog in meine Stube. Das war ein Fest! Ich habe mir Bademode angeschaut, Sommerkleider, Wanderhosen. Das hebt die Stimmung. Die Bestellkarte hatte ich bald einmal vollgeschrieben.

Nur ein kleines Fragezeichen quälte meine Vorfreude:
In welcher Kleidergrösse bestelle ich Sommermode?
Einerseits mache ich gerade am Abnehmen, andererseits habe ich gerade zugenommen.
Da muss frau schon ein wenig rechnen.

Antizyklisches Verhalten ist etwas für Fortgeschrittene.

Antizyklisches Verhalten. Haben Sie bemerkt, dass ich diese Kolumne nur geschrieben habe, weil ich endlich mal diesen schönen Ausdruck verwenden wollte? Meist ist Antizyklisches Verhalten ja verpönt. Wenn man z.B. im Pistenrestaurant im Skigebiet unbedingt Erdbeertorte essen muss. In der Finanzwelt kann es das Vermögen vermehren. Kann, muss nicht. In der Modewelt ist es normal, im Winter Sommerkleider zu verkaufen und umgekehrt. Abgesehen davon: Ab und zu etwas anderes zu tun, als von einem erwartet wird, übliche Verhaltensmuster zu durchbrechen, das macht nicht nur als renitenter Teenager Spass, das macht einem auch noch als Erwachsene glücklich.

Inzwischen arbeite ich auf dem Stoos, mitten im Skigebiet, und kann mir meine Winterabneigung eigentlich nicht mehr leisten. Daher werde ich dieses Jahr nicht nur mit dem Kauf von Sommerkleidern gegen diese Jahreszeit protestieren, sondern mir wohl  Schneeschuhe kaufen und versuchen, die Freude am Winter zu entdecken. Zu einem Schnupperkurs bin ich inzwischen angemeldet.
In diesem Sinne: Let it snow!