8 – 4,6 Kilo in acht Wochen

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«Mein neues Gewicht: 76.4 Kilo»

 

Ich war heute auf der englischsprachigen Facebook-Seite der Weight Watchers. Dort sind mir viele schöne Fotos aufgefallen, die zur Motivation der Mitglieder gepostet wurden. Einige davon habe ich mir frech geklaut. Sie sind wirklich schön gemacht.

Aber eigentlich gibt es natürlich nur eine einzige Motivation zum Weitermachen, die wirklich hilft:
Die Gewichtsabnahme.
Mehr braucht es nicht.
Und ganz ehrlich: Als ich vor über 15 Jahren bei WW abgenommen habe, hatte ich regelmässig eine Abnahme von sicher 700 Gramm pro Woche.
Jetzt hingegen läuft es langsamer, viel langsamer, obwohl ich total pingelig bin.
Vielleicht zu pingelig?
Will ich zu viel?
Stehe ich mir selber im Wege?
Liegt es am höheren Alter?

Immerhin habe ich 300 Gramm abgenommen. 300 Gramm Motivation. Die müssen reichen, um die nächste Woche wieder erfolgreich hinter mich zu bringen.
Das wird schwierig, denn ich habe Ferien…

Ich habe mich riesig gefreut, dass ich heute meinen ersten STERN bekommen habe, überreicht von meinem WW-Coach Claudia.
Wir hatten ein langes Gespräch (mehr als 300 Gramm Motivation), in welchem ich furchtbar gejammert habe. Claudia hat mich wieder aufgebaut, meinen Essplan studiert und etwas korrigiert.
Mein Auftrag: Mehr warme Mahlzeiten. Mit Gemüse.
DANKE, Claudia. Du bist grossartig.
Ohne Dich gäbe es diesen Blog nicht mehr.

Du bist Gold wert!
Und der Stern, der meinen Namen trägt, motiviert mehr, als diese bunten Bilder.

Ich bin dann mal weg…

 

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7 – 4,3 Kilo in sieben Wochen

«Mein neues Gewicht: 76,7 kg»

Okay, nur 200 Gramm abgenommen.
Es geht verdammt langsam.
Zu langsam?
Mein Weight-Watchers-Coach meinte neulich:
«Du musst Dir aber schon auch vor Augen halten, bei welcher Lebensqualität Du gerade abnimmst.»
Stimmt.
Das ist wahr.
Diese Woche war ich sogar auf einem Fest mit meinen ehemaligen Redaktionskollegen und habe einen Abend lang keine Punkte gezählt, war nur teilweise „vorsichtig“.
Ich bin also mit den verlorenen 200 Gramm zufrieden.

Ich lebe zurzeit so gemüsig und vitaminreich wie nie zuvor. Die Einkaufstaschen werden schwerer, der Kühlschrank immer voller, seit ich so gesund lebe. Ich versuche, Fantasie walten zu lassen, wenn ich koche. Manchmal macht das Spass. Die Kaninchen meines Nachbarn zwinkern mir zu, wenn ich an ihnen vorbeigehe. Sie akzeptieren mich bereits als Artgenossin, weil ich auch so viele Rüebli esse, wie sie.

Trotzdem: Es geht mir gut. Ich muss nicht hungern. Und ich freue mich, dass es auch Weight-Watchers-Produkte gibt, wie richtig süsse Schokoriegel, die ich mir immer mal wieder gönne, oder Saucen, die kaum Punkte haben, aber gut schmecken. Sogar WW-Pommes-Chips gibt es.

Ich bin mir voll und ganz bewusst, dass ich meine Ernährung langfristig umstellen muss.

Eine Bekannte rief mich neulich an und erzählte, dass sie gerade eine extrem erfolgreiche Diät mache und schon 9 Kilo abgenommen habe.
Obwohl seeeehr neiderfüllt, habe ich ihre Leistung natürlich gebührend bewundert.
Dann aber kam der Hammer. Die 60-jährige Frau erzählte mir allen ernstes:
«Manchmal geisseln mich meine süssen Gelüste zu stark. Dann backe ich einen Kuchen und friere ihn ein, für die Zeit nach der Diät.»
Sie hat tatsächlich während ihrer Diät schon ihren Rückfall vorbereitet!

Mich hat daran vor allem erschüttert, dass die Frau schon älter war als ich, und trotzdem noch kein bisschen schlauer.
Und ich habe mich gesehen, in einigen Jahren:
Bin ich dann schlauer? Schlanker? Vernünftiger?
JA, habe ich beschlossen.
Und ich arbeite daran.
Jeden Tag neu.

fondue

Ich werde selten von Gelüsten gequält. Das ist der Vorteil von WW. Man muss auf nichts verzichten, muss es halt einfach einrechnen, und im Tagesverlauf einsparen.
Bei meinem Lieblingsessen, dem Käsefondue ist das allerdings schwierig. Das würde jedes Punktebudget sprengen.
Trotzdem: Ich könnte es essen, wenn ich denn wollte… muss es also nicht einfrieren für irgend eine Zeit „danach“…

 

 

 

 

6 – 4,1 Kilo in sechs Wochen

«Mein neues Gewicht: 76.9 kg»

tomaten

 

◄Ich lebe gut, esse, geniesse.
◄Ich koche anders, experimentiere, probiere aus.
Mein Lieblingsgemüse ist ein Eintopf mit Rüebli, Tomaten, Peperoni, Zwiebeln und Knoblauch. Diesen wärme ich dann gerne noch zweimal auf.
Dazu gibt es abends ein Lammfilet, niedrig gegart, oder eine Pouletbrust, und dazu – Freude herrscht – ein feines Brötchen. (Habe ich halt oft lieber als andere Kohlenhydrate)

Vielleicht lerne ich noch kochen, mit den Weight Watchers?

Ich war zwei Tage mit meiner Mutter in Zermatt, habe mir den Walliserwein von den Extrapunkten gegönnt und kam ohne Gewichtszunahme heim.

Es läuft also wieder.
Laaangsam.
Aber stetig.
Punkt für Punkt.
Ich freue mich.

Schönheit liege im Auge des Betrachters, sagt man.
Es soll Leute geben, die Rundungen lieben, ja sogar Fettpolster mögen.
Fett ist nett?
Ich selber hasse es, wenn meine Frühlingsrollen sich nahtlos in Winterspeck verwandeln. Natürlich muss ich nicht unbedingt mit den Knochen klappern beim Gehen, aber ich gebs zu:
Ich bewundere und beneide
schlanke Frauen. 
Man sagt immer wieder, dass wir Frauen nur manipuliert würden und irgendwelchen falschen Vorbildern nacheifern müssten, und dieses falsche Frauenbild von Männern gemacht sei, von der Modewelt, von den Medien.
Das ist mir alles total egal: Ich möchte schlank sein.

◄Andererseits bin ich tolerant, lasse andere Frauen gerne anders denken, mag auch runde Formen. Es würde mir nie im Leben in den Sinn kommen, blöde Sprüche über Dicke zu machen.
Ich bin schockiert, was sich Übergewichtige oft anhören müssen, einfach so, von völlig Fremden, im Alltag.

Mein Mann lacht mich manchmal aus, wenn ich ihm eine Frau zeige, die ich schön finde.
«Die ist doch hässlich, bloss schlank!», sagt er dann.
Ja, so verschieden sind halt die Wahrnehmungen.

Neulich habe ich wieder ein Buch über Afrika gelesen.
Michael Bitala schreibt in „Das Prinzip Trotzdem“ :
«In Kalabari in Nigeria gelten dicke Frauen als wunderschön. Um Traummasse zu erreichen, werden Bräute vor der Hochzeit auf sogenannte Fattening-Farmen geschickt, wo sie sich so viele Pfunde wie möglich anessen. Nach erfolgreicher Zunahme stolzieren sie über den Dorfplatz und werden bejubelt. »

Fress-Farm statt Diät-Klinik, das klingt gut. Inzwischen bin ich schon öfter über den Schwyzer Dorfplatz stolziert, aber gejubelt hat keiner.
Bin ich nicht dick genug?
Oder lebe ich einfach nur im falschen Land?
Auf nach Kalabari!

Wenn ich allerdings Bitalas ganzes Buch lese, dann erfahre ich, dass inzwischen viele moderne Afrikanerinnen schlank sein wollen, und zwar nach westlichem Schönheitsideal. Und dafür müssen sie viel mehr leiden als wir, weil sie vom Körperbau her meist ganz andere Voraussetzungen haben.
Auswandern ist also auch keine Lösung.

Ich war ja schon etwa 15 mal in Afrika. Ich weiss, dass dort mein Übergewicht kein Thema ist. Meine kenianischen Freunde würden sich um mich sorgen, wäre ich plötzlich schlank. Sie betrachten ein gewisses Gewicht als Zeichen des Wohlstandes, des Wohlergehens.
Wie man freiwillig aufs Essen verzichten kann, wenn man welches hat, das werden sie nie verstehen. Und wie man das alles so wichtig nehmen kann, dass man darüber bloggen kann, werde ich nicht erklären können. Darum werde ich meinen Jubel nicht mit ihnen teilen können.

◄Ich habe immerhin 500 Gramm abgenommen.
Hurrah!
Ich glaube, ich stolziere jetzt mal eine Runde über den Dorfplatz und juble innerlich einfach selber ein wenig.laola

 

5 – 3,6 Kilo in fünf Wochen

«Mein neues Gewicht ist mein altes Gewicht:
77.4 kg»

Ich habe kein Gramm abgenommen diese Woche.
Rein gar keines.
Obwohl ich total brav war, linientreu, punktgenau.
Ich zweifle an mir, am System, an allem.
Ich bin verunsichert, schlecht gelaunt.

Phu, dieses Geständnis wird wieder viele Spam-Beiträge anlocken…
Ich hatte kaum diesen Blog ins Netz gestellt, als schon die ersten Spam-Kommentare eintrafen.
«Ich habe 20 Kilo in 4 Wochen abgenommen mit dem Wundermittel XYZ.»
Dann folgt der Link zum Zauber.
Diese Beiträge und Kommentare kommen noch immer regelmässig und ich lösche sie jeweils hartnäckig.

Meine Güte!
Eigentlich wissen wir doch alle, wie man abnimmt.
Theoretisch.
Trotzdem hoffen wir auf irgendein Geheimnis, das uns ohne einen gesunden Lebenswandel und etwas Bewegung zur Traumfigur bringt.
Daher die tausend Bestseller über Diäten und die teuren Wunderpillen im Internethandel.

frauen.mittel

Ich selber bin ja da auch nicht besser.
Bei jedem Besuch in Afrika träumte auch ich davon, einen alten Zauber gegen Übergewicht zu entdecken.

Vor vielen Jahren besuchten wir bei Mombasa einen Wunderdoktor, der in einer Felshöhle wohnte. Er hatte sich mit den Totenschädeln seiner Ahnen umgeben.
Eindrucksvoll.
Der Übersetzer bat uns, ihm unsere Leiden darzulegen.
Als ich an der Reihe war, zögerte ich. Tatsächlich bin ich schon seit Jahren kerngesund, nur eben zu dick. Also sagte ich dem Wunderheiler, dass ich gerne abnehmen möchte. Dieser liess sich das vom Übersetzer mehrmals übersetzen, bevor er laut loslachte. Dick zu sein, das ist für einen Afrikaner halt kein Problem. Aber Geschäft ist Geschäft: Der Heiler verkaufte mir eine Kräuter-Wurzel- Rinden-Mischung, eingewickelt in ein dreckiges Papier. Ich müsse daraus einen Sud machen und diesen trinken.
Gut, dass ich im Hotel ein Plastikgefäss hatte.
Ich füllte die Mischung sorgfältig um.
Als ich nach ein paar Tagen heimkam und die Dose öffnete, war leider alles grau verschimmelt.
Der Zauber war in der luftdichten Verpackung sichtlich erstickt und landete im Müll.

vooschuhe

Trotzdem stand ich Jahre später an der Nordküste wieder unter einem grossen Tamarindenbaum, wo ein Heiler Audienz hielt. Er war sehr angesehen, und man musste lange anstehen, um bis zu ihm vorzudringen. Er flüsterte mir seinen persönlichen Tipp ins Ohr, und dies sogar gratis:
Ich müsse jeden Tag einen halben Liter frischen Tomatensaft trinken, selber gepresst.
Ich kam heim.
Es war Winter.
Die Tomaten sahen jämmerlich aus und schmeckten auch so. Ich war stundenlang mit Auspressen beschäftigt, aber geholfen hat der Saft gar nicht.
Lag es daran, dass unsere Tomaten nicht mehr viel mit Tomaten zu tun haben?
Hätte es mit kenianischen Tomaten geklappt?
Ich war so sehr mit meinen Tomaten beschäftigt, dass ich fast ein wenig abgenommen hätte, weil ich gar keine Zeit mehr hatte, ständig ans Essen zu denken.

Somit werde ich mich beim Abnehmen halt weiterhin auf gute alte schweizerische Eigenschaften besinnen: Sturheit, Gradlinigkeit und Disziplin.
Oder wie es Anita Weiermann treffend formuliert hat: «De Gring abä usecklä.»
Was bei Weight Watchers heisst: Punkte zählen.

Ganz ehrlich: Ich möchte gerne 20 Kilo in 4 Wochen abnehmen.
Aber bevor ich den grossen Zauber gefunden habe, werde ich mich weiter um den kleinen Erfolg bemühen.
Ich weiss: Nur so geht es langfristig, nur so ist es nachhaltig.
In dieser Beziehung vertraue in den Weight Watchers voll und ganz.

Vielleicht ist WW mein persönlicher Zauber?
Oder er liegt einfach nur in mir selber?

HOKUS POKUS SCHWINDIBUS!