«Mein neues Gewicht:70.7 kg
Ich habe in den letzten beiden Wochen 700 Gramm abgenommen.»
In der letzten Woche habe ich geschlemmt. Ich habe eine Weight-Watchers-Sattmacherwoche ausprobiert. Dabei werde ich wohl bleiben, wenn das so gut funktioniert. Danke, Claudia Schnellmann, Du grossartige Weight-Watchers-Frau! Hätte ich Dir doch schon eher geglaubt.
Foto: Mein Gemüsereis
Heute bleiben wir mal ERNST.
Der Jubel über die geknackte 10-Kilo-Marke ist mir im Halse stecken geblieben.
Nicht immer kann ich über alles lachen, was mit meinem Gewicht und dem Abnehmen zu tun hat.
Wie oft musste ich schon hören, mein Übergewicht sei doch gar nicht so schlimm und ich solle doch locker mit den paar überflüssigen Pfunden leben. Wie oft höre ich Dicke sagen, es sei ja alles okay, und sie würden jedes Kilo an sich lieben. Dann heisst es hier und da, man müsse sich halt so mögen, wie man sei und fertig. Das Streben nach einer besseren Figur wird kopfschüttelnd belächelt.
Alles nur eine Sache der Einstellung?
Ich mache mich bald beruflich selbstständig. Also musste ich meine Versicherungen überprüfen und stellte fest: Ich brauche eine Taggeldversicherung. Ich habe eine abgeschlossen, nur so als allerletzte Sicherheit. Sie hätte erst bezahlt, wenn ich drei Monate nicht mehr hätte arbeiten können.
Sowas kann ja passieren. Man denke (ungern) an Krebs oder sonst eine schwere Krankheit.
Heute nun der Brief von der CONCORDIA. Ich dachte, die Krankenkasse wolle mir zu meiner Gewichtsabnahme gratulieren. Immerhin habe ich die 10 Kilo ohne Belastung der Kasse, auf eigene Faust geschafft. Aber nein, da stand:
« Ihre Angaben bezüglich Grösse und Gewicht stellen für uns ein erhöhtes Versicherungsrisiko dar.
Deshalb lehnen wir Ihren Antrag für die Einzel-Taggeldversicherung… ab. »
Ich bin ein ERHÖHTES VERSICHERUNGSRISIKO.
Das musste ich zuerst einmal verdauen. Ich war ziemlich schockiert. Und das nach all der Gewichtsabnahme der letzten Wochen!
Nach einer Weile begann ich zu zweifeln. Hatte ich mich vielleicht beim Antragsformular verschrieben?
Ich rief dort an und fragte nach.
Nein, ich hatte alles richtig eingetragen. 71 Kilo, 1.52 m.
Ich wollte wissen, wo denn bei der CONCORDIA das erhöhte Versicherungsrisiko anfange und aufhöre.
Die Frau meinte, ich sei zwei Kilo zu schwer. ZWEI KILO. Mit 69 Kilo bekomme ich die Versicherung!
Einerseits kostet mich das ein Lächeln. Natürlich werde ich noch mehr abnehmen und leichter als 69 Kilo werden.
Aber ansonsten bin ich einfach sauer.
Die CONCORDIA würde mich voll im Regen stehen lassen wegen zwei Kilo, obschon sie ja ganz genau weiss, dass ich kerngesund bin. Zwei Kilo hätten unter Umständen darüber entschieden, dass ich schlimmstenfalls ohne Job und mit einer tödlichen Krankheit bei der Fürsorge anklopfen müsste.
ZWEI KILO!!
◄Also redet bitte niemandem ein, es sei halb so schlimm, „ein paar Pfunde zu viel“ auf den Rippen zu haben.
◄Erzählt mir bitte nicht, ich müsse doch nicht abnehmen.
◄Nehmt Leute ernst, die abnehmen wollen, unterstützt und motiviert sie und torpediert nicht ihre Bemühungen.
◄Helft mir auf meinem Weg mit den Weight Watchers.
DANKE.
Ich habe fertig.
Es grüsst, das Versicherungsrisko.
Und nur noch so am Rande:
Ich muss unbedingt abklären, wie schlank ich denn eigentlich werden darf, damit ich nicht plötzlich zu leicht bin und so wiederum zum Versicherungsrisiko werde.
Und noch dies:
Nächste Woche bin ich dann mal weg.
Mit meinem Lieblingsreiseveranstalter.
Wandern und Meer – was will frau mehr?
In dieser Woche wird es keine Abnahme geben, aber eine Zunahme an Lebensfreude.
Foto: Wanderferien auf Lanzarote.
Ich bin seit 2008 selbständig und hatte damals 15 Absagen kassiert, alle wegen zu hohen BMIs, obschon meine Ärztin mir schon damals bescheinigte, dass ich fit sei wie ein Turnschuh. Dann hat mich die Mobiliar aufgenommen – allerdings nur für max. 45’000 pro Jahr, aufgeschoben auf 60 Tage – und mit 100% Prämienzuschlag. Es hiess, man würde diesen Zuschlag streichen, wenn ich meinen BMI unter 30 brächte, was 2013 eintraf. Dort ist er nun seit fast 2 Jahren, trotzdem musste ich zähneknirschend akzeptieren, dass weder der Zuschlag wegfiel noch dass ich den Betrag erhöhen könnte: Da ich „unnatürlich“ abgenommen habe, sprich durch Magen-Bypass, Sport und Ernährungsberatung. Die OP sei noch zu wenig erforscht (wird in den USA seit über 10 Jahren gemacht), deshalb sei das Risiko für die Versicherung zu hoch. Wäre ich angestellt, müsste mich jede Versicherung aufnehmen, da obligatorisch. Bei Selbständigen kann der Anteil aus dem obligatorischen Versicherungsgesetz aber limitiert werden – bei den meisten Versicherungen sind das 10 Franken pro Tag. Der Rest fällt unter ein anderes Gesetz – und da kann die Versicherung alle möglichen Risiken ablehnen, ohne Einspruchsmöglichkeit (Vertragsfreiheit). Habe das schon mehrmals thematisiert – auf meinem Blog, im Branchenverband etc. aber da müsste sich politisch etwas bewegen, und da haben wir Selbständige offenbar eine zu schwache Lobby.
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Danke Du grossartige Weight Watchers Teilnehmerin! Wenn doch nur alle so einsichtig und artig wären wie DU:-))) Ich wünsch Dir eine wunderschöne Ferienwoche und ein VIVA auf die Sattmacher, Du machst es super!
machs guet, lg claudia
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Das ist ja unfassbar. Mal abgesehen davon, dass du die zwei Kilo locker schaffst, würde ich denen mal ganz schnell die rote Karte zeigen. Habe noch nie in Deutschland von einem Fall gehört, dass jemand wegen zwei Kilo zu viel nicht versichert wird, weil er ein Risiko darstellt.
Wünsche Dir weiterhin viele gute Fortschritte und viel Erfolg bei Deinem Lauf.
Beste Grüße aus Hamburg
Sven
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Es geht halt um eine Zusatzversicherung – und die MUSS keine Versicherung herausrücken. Eine Abweisung müssten sie wohl nicht einmal begründen.
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