6 – 4,1 Kilo in sechs Wochen

«Mein neues Gewicht: 76.9 kg»

tomaten

 

◄Ich lebe gut, esse, geniesse.
◄Ich koche anders, experimentiere, probiere aus.
Mein Lieblingsgemüse ist ein Eintopf mit Rüebli, Tomaten, Peperoni, Zwiebeln und Knoblauch. Diesen wärme ich dann gerne noch zweimal auf.
Dazu gibt es abends ein Lammfilet, niedrig gegart, oder eine Pouletbrust, und dazu – Freude herrscht – ein feines Brötchen. (Habe ich halt oft lieber als andere Kohlenhydrate)

Vielleicht lerne ich noch kochen, mit den Weight Watchers?

Ich war zwei Tage mit meiner Mutter in Zermatt, habe mir den Walliserwein von den Extrapunkten gegönnt und kam ohne Gewichtszunahme heim.

Es läuft also wieder.
Laaangsam.
Aber stetig.
Punkt für Punkt.
Ich freue mich.

Schönheit liege im Auge des Betrachters, sagt man.
Es soll Leute geben, die Rundungen lieben, ja sogar Fettpolster mögen.
Fett ist nett?
Ich selber hasse es, wenn meine Frühlingsrollen sich nahtlos in Winterspeck verwandeln. Natürlich muss ich nicht unbedingt mit den Knochen klappern beim Gehen, aber ich gebs zu:
Ich bewundere und beneide
schlanke Frauen. 
Man sagt immer wieder, dass wir Frauen nur manipuliert würden und irgendwelchen falschen Vorbildern nacheifern müssten, und dieses falsche Frauenbild von Männern gemacht sei, von der Modewelt, von den Medien.
Das ist mir alles total egal: Ich möchte schlank sein.

◄Andererseits bin ich tolerant, lasse andere Frauen gerne anders denken, mag auch runde Formen. Es würde mir nie im Leben in den Sinn kommen, blöde Sprüche über Dicke zu machen.
Ich bin schockiert, was sich Übergewichtige oft anhören müssen, einfach so, von völlig Fremden, im Alltag.

Mein Mann lacht mich manchmal aus, wenn ich ihm eine Frau zeige, die ich schön finde.
«Die ist doch hässlich, bloss schlank!», sagt er dann.
Ja, so verschieden sind halt die Wahrnehmungen.

Neulich habe ich wieder ein Buch über Afrika gelesen.
Michael Bitala schreibt in „Das Prinzip Trotzdem“ :
«In Kalabari in Nigeria gelten dicke Frauen als wunderschön. Um Traummasse zu erreichen, werden Bräute vor der Hochzeit auf sogenannte Fattening-Farmen geschickt, wo sie sich so viele Pfunde wie möglich anessen. Nach erfolgreicher Zunahme stolzieren sie über den Dorfplatz und werden bejubelt. »

Fress-Farm statt Diät-Klinik, das klingt gut. Inzwischen bin ich schon öfter über den Schwyzer Dorfplatz stolziert, aber gejubelt hat keiner.
Bin ich nicht dick genug?
Oder lebe ich einfach nur im falschen Land?
Auf nach Kalabari!

Wenn ich allerdings Bitalas ganzes Buch lese, dann erfahre ich, dass inzwischen viele moderne Afrikanerinnen schlank sein wollen, und zwar nach westlichem Schönheitsideal. Und dafür müssen sie viel mehr leiden als wir, weil sie vom Körperbau her meist ganz andere Voraussetzungen haben.
Auswandern ist also auch keine Lösung.

Ich war ja schon etwa 15 mal in Afrika. Ich weiss, dass dort mein Übergewicht kein Thema ist. Meine kenianischen Freunde würden sich um mich sorgen, wäre ich plötzlich schlank. Sie betrachten ein gewisses Gewicht als Zeichen des Wohlstandes, des Wohlergehens.
Wie man freiwillig aufs Essen verzichten kann, wenn man welches hat, das werden sie nie verstehen. Und wie man das alles so wichtig nehmen kann, dass man darüber bloggen kann, werde ich nicht erklären können. Darum werde ich meinen Jubel nicht mit ihnen teilen können.

◄Ich habe immerhin 500 Gramm abgenommen.
Hurrah!
Ich glaube, ich stolziere jetzt mal eine Runde über den Dorfplatz und juble innerlich einfach selber ein wenig.laola

 

5 Gedanken zu “6 – 4,1 Kilo in sechs Wochen

  1. Oh, was soll ich dazu sagen? Abnehmen ist ein Scheissjob, echt.
    Immerhin bist Du ja auch nicht am Hungern und so. Und Du wirst noch sportlich dabei.
    Also ziehen wir das durch.
    Ich habe jetzt für mich beschlossen, das Zweifeln abzuschalten (haha) und voll auf Weight Watchers zu vertrauen.

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  2. Abnehmen ist definitiv nichts für Feiglinge! Weiter so, verfolge dich und deine Erfolge bzw. auch Misserfolge mit grossem Interesse!

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